
Was hilft gegen Schnupfen und eine verstopfte Nase bei Kindern?
Autorin: Eva Bauer, Ärztin
Ursachen und Verlauf
Schnupfen als Symptom einer Erkältung
Schnupfen ist oft das erste, manchmal auch das einzige Symptom einer Erkältung bzw. eines grippalen Infekts. Die Nase bietet Viren und anderen Erregern eine ideale Eintrittspforte in den Körper, von wo aus sie sich weiter ausbreiten können. Oft bleibt die Erkältung aber lediglich auf die oberen Atemwege begrenzt: Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, eventuell leichtes Fieber – nach einer Woche sind die meisten Kinder wieder gesund.
Neben einer verstopften und laufenden Nase bringt Schnupfen oft weitere unangenehme Beschwerden wie eine Riechstörung und eine Behinderung der Nasenatmung mit sich. Das ist besonders für kleine Kinder, die noch nicht gut durch den Mund atmen und sich nicht richtig schnäuzen können, beschwerlich.
Mögliche schwerere Verläufe
Wenn die Erreger tiefer in die Atemwege eindringen, kann sich daraus beispielsweise eine Bronchitis entwickeln. Weitere Komplikationen eines einfachen Atemwegsinfektes sind eine Mittelohr- oder Nasennebenhöhlenentzündung. Sie können zu zusätzlichen Symptomen wie Ohrenschmerzen bzw. Kopfschmerzen und eitrigem Husten führen und das Kind vor allem nachts stark beeinträchtigen.
Um einer Mittelohrentzündung oder Nasennebenhöhlenentzündung entgegenzuwirken, hilft die frühzeitige Gabe von Sinupret® Saft. Sinupret® Saft ist ein pflanzliches Arzneimittel, das festsitzenden Schnupfen löst.
Schwerer als eine normale Erkältung verläuft außerdem eine Grippe (mehr dazu: Fieber, Abgeschlagenheit und Schnupfen: Grippe oder Erkältung?). Auch sie kann sich mit anfänglichem Schnupfen ankündigen. Später stehen jedoch Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und ein trockener Reizhusten im Vordergrund.
In der Fachsprache wird ein Schnupfen auch als Rhinitis bezeichnet, was eine Entzündung der Nasenschleimhaut bedeutet. Von einer sogenannten Rhinosinusitis spricht man, wenn neben der Nase auch die Nasennebenhöhlen betroffen sind. Bei kleinen Kindern sind sie allerdings noch nicht vollständig ausgebildet; die Stirnhöhlen oberhalb der Augen etwa sind erst mit 7–12 Jahren komplett mit Luft gefüllt. Daher bleibt es bei Babys und Kleinkindern oft „nur“ beim Schnupfen. Größere Kinder können dagegen auch eine Nasennebenhöhlenentzündung bekommen. Ein Anzeichen dafür sind u. a. dumpfe Kopfschmerzen.
Wieso haben Kinder so häufig Schnupfen?
Ein Grund dafür, dass Schnupfen bei Kindern häufig vorkommt (8–10 Erkältungen im Jahr sind durchaus normal), liegt an der Vielzahl an Viren, die vor allem in den Wintermonaten kursieren. Sie werden in erster Linie über eine Tröpfcheninfektion weitergegeben, d. h. über kleine Schwebeteilchen (sogenannte Aerosole), die aus Gas und fein verteilten Flüssigkeitspartikeln bestehen. Vor allem beim Niesen werden über solche Aerosole unzählige Viren freigesetzt und können auf eine nahestehende Person übergehen. So wird Schnupfen direkt übertragen.
Damit sind wir beim zweiten Grund, weshalb Schnupfen bei Kindern im Winter quasi vorprogrammiert ist: Da die Viren sich besonders gut in geschlossenen Räumen und Gruppen verteilen, haben sie im Kindergarten oder in der Schule perfekte Bedingungen.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung von Schnupfen erfolgt „symptomatisch“. Das bedeutet, es werden nicht die ursächlichen Auslöser (die Erreger) behandelt, sondern die Beschwerden. Auch wenn eine Erkältung samt Schnupfen normalerweise innerhalb von einer bis maximal zwei Wochen von allein wieder abklingt, können Sie etwas nachhelfen und Ihrem Kind Linderung verschaffen. Die Erkältung selbst lässt sich damit allerdings nicht verkürzen.
Hilfreich bei festsitzendem Schnupfen und insbesondere bei Entzündungen der Nasennebenhöhlen ist zum Beispiel Sinupret® Saft. Das Arzneimittel enthält eine pflanzliche Mischung von Enzianwurzel, Eisenkraut, Sauerampferkraut, Holunderblüten und Schlüsselblumenblüten. Der Saft ist für Kinder ab zwei Jahren geeignet und wird dreimal täglich eingenommen.
Übrigens: Antibiotika helfen bei einer normalen Erkältung mit Schnupfen im Regelfall nicht. Sie wirken nicht gegen Viren, die eine Erkältung in 9 von 10 Fällen auslösen, sondern gegen Bakterien. Daher kommen sie nur dann ggf. zum Einsatz, wenn es sich um eine (weitaus seltenere) bakterielle Infektion handelt.
Tipps bei Schnupfen
Ziel der Behandlung ist es vor allem, die Nase wieder freier zu bekommen und damit dem Kind die Nasenatmung zu erleichtern. Das gelingt am besten mit folgenden Maßnahmen:
1. Nase putzen
Eine erste Maßnahme ist simpel und besteht darin, verklebtes Nasensekret zu entfernen. Dazu schieben sie vorsichtig ein gedrehtes Taschentuch in die Nasenlöcher. Wenn Sie es etwas anfeuchten, lösen sich die Verkrustungen besser. Achten Sie aber darauf, die Absonderungen nicht weiter in die Nase hineinzuschieben.
2. Nasenspülung
Wenn die Nase grob gereinigt ist, hilft eine Nasenspülung, tieferliegende Sekrete aufzuweichen und zu entfernen. Am besten eignet sich eine einfache Kochsalzlösung (1 Gramm Speisesalz in 100 Milliliter Wasser auflösen), die Sie mit einer Pipette aufziehen. Sie sollte eine angenehme Temperatur haben, lauwarm ist ideal. Träufeln Sie Ihrem Kind, das auf dem Rücken liegt und den Kopf leicht nach hinten neigt, ein paar Tropfen in jedes Nasenloch. Lassen Sie die Spülung etwas einwirken und das Kind danach schnäuzen.
3. Inhalation
Inhalationen sind bei Erkältungen eine äußerst effektive Maßnahme, um die Beschwerden zu lindern. Sie machen nicht nur die Nase frei, sondern dämmen auch den Hustenreiz. Durch die Befeuchtung der Schleimhäute im Nasen-Rachen-Raum helfen sie dem Körper dabei, die Erreger wieder loszuwerden. Auch hierzu verwenden Sie eine Kochsalzlösung, erhitzen diese und lassen Ihr Kind die heißen Dämpfe über die Nase einatmen. Vorsicht allerdings bei kleinen Kindern: Sie können sich leicht verbrühen!
4. abschwellende Nasentropfen
Handelsübliche Nasentropfen enthalten Wirkstoffe, die die Schleimhäute abschwellen lassen. Sie verschaffen ebenfalls Linderung, dürfen allerdings nicht länger als eine Woche durchgehend angewendet werden, weil sie sonst die Nasenschleimhaut schädigen können. Gehen Sie daher sorgsam damit um und fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Haus- oder Kinderarzt.
Allgemeinmaßnahmen und Stärkung des Immunsystems
Ebenso wichtig dafür, dass das Kind bald wieder gesund wird, sind allgemeine Maßnahmen. Dazu gehören:
- Ruhe und Erholung
- frische Luft (regelmäßig lüften, Raumluft ggf. mit Wasserschale anfeuchten)
- eine moderate Raumtemperatur (18 °C)
- ausreichend Flüssigkeit trinken
Immunsystem beim Aufbau unterstützen
Grundsätzlich wirksam zur Vorbeugung von Schnupfen und Erkältung ist ein starkes Immunsystem. Bei Kindern ist es noch nicht voll ausgebildet und entwickelt sich erst durch den Kontakt mit verschiedenen Krankheitserregern, an denen es „trainiert“ wird. Daher erleiden Kinder auch so häufig Atemwegsinfekte. Dennoch ist es sinnvoll, gerade in jungen Jahren das Immunsystem zu stärken, um es bei der Abwehr zu unterstützen.
Für eine gute Entwicklung des Immunsystems braucht Ihr Kind vor allem:
- frische Luft
- Bewegung
- ausreichend Schlaf
- eine gesunde Ernährung
Ab ins Freie!
Im Freien kommt der Körper nicht nur mit allen möglichen äußeren Einflüssen in Kontakt, mit denen er sich auseinandersetzen muss, sondern härtet sich auch ab, wenn es mal etwas kälter ist oder regnet. Bewegung hält das Herz-Kreislauf-System in Schwung, gibt wichtige Impulse für die wachsenden Knochen und Gelenke und stärkt auch die Abwehrzellen.
Vor allem Babys und kleine Kinder brauchen außerdem viel Schlaf zum Regenerieren. Im Alter von zwei Jahren schlafen Kinder im Durchschnitt 12–13 Stunden, ab dann wird es allmählich weniger.
Und schließlich hängt die Abwehrfähigkeit des Körpers maßgeblich davon ab, was wir ihm an Nahrung zuführen. Das ist vor allem für das sich entwickelnde Immunsystem wichtig. Kinder sollten eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukten erhalten.
Anhaltender Schnupfen
Was tun, wenn das Kind den Schnupfen nicht mehr losbekommt?
Auch wenn Viren die mit Abstand häufigste Ursache von Schnupfen sind, kann eine verstopfte Nase manchmal auch auf andere Erkrankungen hindeuten. Vor allem wenn der Schnupfen häufiger als üblich auftritt oder die Nase dauerhaft verstopft ist, sollten Sie die Beschwerden beim Arzt abklären lassen.
Gründe für einen anhaltenden Schnupfen
Manche Kinder leiden zum Beispiel unter Polypen, kleinen Aufwerfungen der Schleimhaut, die in Nase und Nebenhöhlen ragen können und ggf. entfernt werden müssen. Ein weiterer Grund für anhaltenden Schnupfen kann eine Vergrößerung der Rachenmandel (sogenannte Adenoide oder adenoide Hyperplasie) sein. Schließlich sollte bei Dauerschnupfen auch an eine Allergie bzw. ein allergisches Asthma gedacht werden.
Und noch ein wichtiger Hinweis: Wenn Ihr Kind an einem einseitigen Schnupfen leidet und möglicherweise Eiter aus der Nase läuft, könnte ein Fremdkörper in die Nasenhöhle gelangt sein. Dann sollten Sie rasch einen Arzt aufsuchen.
Wann zum Arzt?
Kontaktieren Sie außerdem einen Arzt, wenn Ihr Kind
- längere Zeit fiebert oder plötzlich hohes Fieber bekommt
- weitere Symptome entwickelt wie starke Kopf-, Hals-, Brust- oder Ohrenschmerzen
- über Atemprobleme klagt
- in einem schlechten Allgemeinzustand ist oder nichts mehr trinkt
- jünger als drei Monate ist
Schnupfen bei Kindern – die wichtigsten Fragen und Antworten auf einen Blick
Wie lange dauert ein Schnupfen bei Kindern?
In den meisten Fällen ist ein Schnupfen im Rahmen einer Erkältung bzw. eines einfachen grippalen Infekts innerhalb von einer, maximal zwei Wochen überstanden. Bei einer schwereren Infektion kann sich die Genesung in seltenen Fällen auch länger hinziehen. Dann kommen meist noch andere Symptome hinzu, die darauf hinweisen, dass sich die Erreger weiter ausgebreitet haben.
Bei einem anhaltenden oder ständig wiederkehrenden Schnupfen steht womöglich eine andere Ursache im Hintergrund. So können z. B. Polypen oder eine Allergie zu einer dauerhaft verstopften Nase führen. Dauerschnupfen beim Kind sollten Sie daher ärztlich abklären lassen.
Was hilft schnell gegen Schnupfen bei Kindern?
Bis der Körper die Krankheitserreger erfolgreich bekämpft hat, braucht es seine Zeit. Man kann ihn aber dabei unterstützen, vor allem mit ausreichend Ruhe und Erholung. Außerdem können Sie die unangenehmen Symptome Ihres Kindes rasch lindern, indem Sie auf bewährte Hausmittel zurückgreifen. Dazu gehören etwa Nasenspülungen oder Inhalationen mit Kochsalzlösung. Sie lösen die Sekrete in Nase und Rachen und sorgen zumindest für einige Zeit für ein besseres Durchatmen. Sie können sie nahezu beliebig oft wiederholen.
Welche Medikamente kann ich meinem Kind bei Schnupfen geben?
Ein einfacher Schnupfen verschwindet in der Regel von allein nach einigen Tagen wieder, kann aber mit pflanzlichen Arzneimitteln gelindert werden. Bei festsitzendem Schnupfen hilft beispielsweise Sinupret® Saft , die Symptome zu lindern. Bei starken Schmerzen oder Fieber können Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen verabreicht werden. Dazu sollten Sie aber immer Rücksprache mit Ihrem Arzt halten, da die Dosierung bei Kindern je nach Alter variiert. Auch in abschwellenden Nasensprays sind bestimmte Wirkstoffe enthalten, die bei starken Beschwerden Linderung verschaffen. Aber auch hier gilt: Fragen Sie Ihren Arzt nach dem geeigneten Präparat für Ihr Kind und nach der Dauer der Anwendung.
Antibiotika sind bei einem normalen Schnupfen tabu. Sie kommen nur dann ggf. zum Einsatz, wenn sich ein bakterieller Infekt entwickelt hat, und sie müssen natürlich ärztlich verordnet werden.
Quellen:
gesundheitsinformation.de: Schnupfen, Husten und Halsschmerzen lindern
[online]. https://www.gesundheitsinformation.de/schnupfen-husten-und-halsschmerzen-lindern.html [abgerufen am 14.03.2025].
HNO-Ärzte im Netz: Schnupfen [online]. https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/schnupfen/was-ist-schnupfen.html [abgerufen am 14.03.2025].
kindergesundheit-info.de: Atemwegsinfekte – häufige Erkrankungen bei Kindern [online]. https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/erkrankungen/grippaler-infekt/ [abgerufen am 14.03.2025].
Simon A. et al.: Diagnose und Therapie von Atemwegsinfektionen (ohne ambulant erworbene
Pneumonie) bei ambulant behandelten Kindern ohne schwerwiegende Grunderkrankung. Monatsschr Kinderheilkd 2017; 165: 711–724.