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Vier Kinder spielen im Freien und halten eine bunte, gehäkelte Decke über ihren Köpfen. Im Hintergrund sind Bäume und viel Grün zu sehen, was auf einen Wald hinweist.

Sinusitis bei Kindern: Ist eine Nasennebenhöhlenentzündung ansteckend?

Die kurze Antwort lautet ja. Meist tritt eine akute Nasennebenhöhlenentzündung, auch akute Sinusitis genannt, gemeinsam mit oder als Folge einer klassischen Erkältung auf. Wenn beides gleichzeitig besteht, sprechen Mediziner auch von einer sogenannten akuten Rhinosinusitis. Wie genau es dazu kommt, welche Umstände das Ansteckungsrisiko erhöhen und wie man sich als Eltern in dieser Situation am besten verhält, erfahren Sie hier.

Wie steckt man sich mit einer Nasennebenhöhlenentzündung an?

Eine Nasennebenhöhlenentzündung, auch Sinusitis genannt, wird in den allermeisten Fällen durch Krankheitserreger ausgelöst. Es handelt sich also um eine Infektion, die über unterschiedliche Wege von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. 

Hauptübertragungsweg ist die sogenannte Tröpfcheninfektion. Hierbei werden die Krankheitserreger über winzig kleine Partikel aus Speichel oder Nasensekret beim Niesen, Sprechen oder Husten ausgestoßen und gelangen so über die Luft in die Atemwege einer gesunden Person bzw. eines gesunden Kindes. Dort breiten sich die Krankheitserreger über die Schleimhäute aus und verursachen Entzündungsreaktionen in Nase und Nebenhöhlen, die in weiterer Folge die typischen Symptomen einer Sinusitis auslösen.

Ein zweiter Übertragungsweg ist die sogenannte Schmierinfektion. Wenn sich auf einer Oberfläche Krankheitserreger befinden, können diese auf die Hände eines gesunden Kindes übertragen werden. Wenn sich das Kind nun beispielsweise mit den kontaminierten Händen ins Gesicht und den Mund fasst oder etwas mit den Händen isst, können die Krankheitserreger über diesen Weg ebenfalls in Mund und Nase des gesunden Kindes gelangen und sich dort ausbreiten.

Woher weiß ich, ob mein Kind eine Nasennebenhöhlenentzündung hat? Lesen Sie hier: 
Nasennebenhöhlenentzündung bei Kindern

Ausnahme: Allergische Nasennebenhöhlenentzündungen

In seltenen Fällen kann auch eine Allergie hinter einer Nasennebenhöhlenentzündung stecken, dann spricht man von einer sogenannten allergischen Sinusitis. Diese spezielle Form der Nasennebenhöhlenentzündung ist nicht ansteckend, da hier nicht übertragbare Krankheitserreger die Ursache für die Entzündung sind, sondern eine Überempfindlichkeit gegenüber eines eigentlich harmlosen Stoffes, beispielsweise Pollen.

Ist eine Sinusitis viral oder bakteriell?

Eine Nasennebenhöhlenentzündung kann sowohl von Bakterien als auch von Viren ausgelöst werden. Virale Sinusitiden sind jedoch deutlich häufiger als die bakterielle Form. Das liegt daran, dass Entzündungen der Nasennebenhöhlen in den meisten Fällen im Rahmen einer Erkältung auftreten und diese von Viren verursacht wird. Bekannte Vertreter sind Rhinoviren, Influenza und Parainfluenza. 

Wieso sind Kinder so oft krank? Lesen Sie hier:  
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Bakterielle Nasennebenhöhlenentzündungen sind deutlich seltener. Sie können beispielsweise in Folge einer bereits bestehenden viralen Infektion auftreten, als sogenannte sekundäre bakterielle Infektion. Hier passiert folgendes: Die Viren lösen eine Entzündungsreaktion in Nasen- und Nasennebenhöhlenschleimhaut aus. Diese wird dadurch gereizt und die Schutzbarriere wird insgesamt geschwächt. Das führt dazu, dass sich mögliche Bakterien stärker als sonst vermehren können und in weiterer Folge zu einer zweiten Entzündungsreaktion führen – dieses Mal verursacht durch die Bakterien und nicht mehr durch Viren. Bei einer bakteriellen Sinusitis sollten Sie im Zweifel mit Ihrem Kind lieber einmal die Kinderarztpraxis oder den Hals-Nasen-Ohrenarzt aufsuchen. 

Auch Infektionen mit Pilzen sind prinzipiell eine mögliche Ursache für eine Sinusitis. Diese Form kommt jedoch noch seltener vor als die bakterielle. Auch hier sollte im Zweifel ärztlicher Rat eingeholt werden.

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Wie lange ist man ansteckend bei einer Nebenhöhlenentzündung?

Die Ansteckungsgefahr beginnt bereits einige Tage vor dem Auftreten der ersten Symptome und hält in der Regel bis zum vollständigen Abklingen der Beschwerden an. 

Vielen Eltern ist nicht bewusst, dass man auch schon während der sogenannten Inkubationszeit ansteckend ist. Damit ist der Zeitraum zwischen der Ansteckung und dem tatsächlichen Ausbruch der ersten Symptome gemeint. Diese Phase ist in dieser Hinsicht besonders tückisch, da betroffene Kinder (und auch die Eltern) gar nicht bemerken, dass bereits eine Infektion bei ihnen vorliegt. In dieser Zeit kommt es zu einer deutlichen Vermehrung der Krankheitserreger im Körper. Das eigentliche Krankheitsgefühl setzt dann erst ein, wenn das körpereigene Abwehrsystem mit der Bekämpfung der Krankheitserreger beginnt.

Die Ansteckungsgefahr nimmt dann mit zunehmender Besserung der Beschwerden ab, hält aber prinzipiell bis zum vollständigen Abklingen der Symptome an. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, wartet mit den sozialen Kontakten am besten noch bis ein, zwei Tage, nachdem das betroffene Kind wieder ganz gesund ist. 

Sollen Kinder bei einer Nasennebenhöhlenentzündung zu Hause bleiben?

Ja, Kinder mit einer Sinusitis sollten während der Erkrankungsphase nicht in Kita, Kindergarten oder Schule gehen. Besonders wenn Ihr Kind neben der verstopften Nase unter anderen unangenehmen Symptomen oder sogar hohem Fieber leidet, sollte es unbedingt zu Hause bleiben.

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Fieber bei Erkältung - Was muss ich als Eltern beachten?

Zum einen ist es wichtig, dass sich Ihr Kind ausreichend schont und ausruht, damit das Abwehrsystem die Krankheitserreger erfolgreich bekämpfen kann. Stress und körperliche Anstrengungen, die sich in entsprechenden Betreuungs- und Schuleinrichtungen praktisch nicht vermeiden lassen, können sich negativ auf den Heilungsprozess auswirken. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Verschleppung der Infektion mit einem langwierigen Verlauf und möglichen Folgeproblemen. Deswegen ist eine konsequente Schonung bis zur Abheilung wichtig, auch, wenn das für Eltern teilweise eine echte Herausforderung bedeuten kann.

Zum anderen sollten andere Kinder vor einer Ansteckung geschützt werden. Meist werden umgehende Infekte zunächst nicht bemerkt und es stecken sich gleich mehrere Kinder während der Inkubationszeit an. Das lässt sich im Alltag leider praktisch nicht verhindern. Umso wichtiger ist es aber dann, bei Auftreten der ersten Beschwerden, die Ansteckungsgefahr für alle anderen Kinder zu reduzieren und Ihr krankes Kind zu Hause zu lassen.